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Gedanken zur Arbeit
"Viviundercover" ist eine Fotokonzeptarbeit, welche sich mit der Auflösung der formalen Kategorisierungen von Fotografien und Begriffen beschäftigt.
Gemeint sind beispielsweise solche wie "Inszenierung" und "Authentizität" sowie "Kunst" und "Mode". Bei der Untersuchung der Begriffe "Inszenierung"
und "Authentizität" widmete ich mich im praktischen Teil der Arbeit insbesondere der Betrachtung der fotografischen Pose und daher dem Suchen und
Warten auf eine "natürliche" Pose. Dabei kam ich zu folgendem Schluss: Es muss einen grenzenlosen Zustand/Moment geben! Authentizität, Ästhetik
und Inszenierung sind gleichzeitig...
Ablauf
Die Konzeptarbeit "Viviundercover" basiert auf meinen Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit dem Londoner Paparazzi
Jon Almanasi (21. Februar 2006)
und dem Spanischen Werbefotografen Txema Yeste (20. - 21. Oktober 2006).
Aus den unterschiedlichen Arbeitsweisen der Medienfotografen habe ich zwei Handlungsstränge konzipiert:
"Verfolgen" und
"Inszenieren".
Über den Zeitraum von einem Jahr (Frühjahr 2007 bis 2008) verfolgte und inszenierte ich meine Bekannte "Vivi" und legte hierfür
vier Themenbereiche fest:
1. Natur |
2. Arbeit |
3. Essen |
4. Soziales Umfeld
Die Gegenüberstellung der verschiedenen Arbeitsweisen zeigen, in welchem Spannungsfeld sich Kunst bewegt und wie sie entsteht.
Hierbei entstand ein Berg an Bildmaterial, welchen ich in einem Verfahren der Refotografie in meinem Atelier
ausgiebig auswertete und reduzierte.
Im Anschluss verschenkte ich diese Bilder an ausgewählte Zeitungsredaktionen. Dieses Bildergeschenk
wurde von den Redaktionen teilweise sehr freudig entgegen genommen und so kam es zu einigen
Veröffentlichungen sowie zu einem regen
Briefewechsel (März 2008). Für meine
Diplomausstellung
am 9. Mai 2008 in der Ufo- Galerie Halle wählte ich letztendlich
die 6 besten Bilder
aus den Themenbereichen Natur, Essen und soziales Umfeld aus. Diese brachten die Schnittstelle von Kunst und Werbung, sowie Ästhetik, Authentizität
und Inszenierung am deutlichsten zum Ausdruck. Demzufolge war es eine, für das Gesamtkonzept, bewusste Entscheidung, den Arbeitsprozess
in einer Auststellung nur teilweise sichtbar zu machen.
Das herkömmliche Präsentationsumfeld von künstlerischen Fotografien zu hinterfragen schien mir abschließend in dieser Konzeptarbeit als sinnvoll.
So wählte ich ein Motiv, welches ich an großformatigen Werbeflächen
an drei Standorten in Berlin anbringen ließ. Dabei filmte ich die Passanten und deren Reaktionen auf dieses "werbungslose" und dennoch "werbefähige" Bild.
Momentan ist der Arbeitsteil "Reduktion" aus meiner Diplomausstellung "Viviundercover" im Café Mokkameer in Berlin Friedrichshagen ausgestellt (Januar 2009).